BGA  steht für Blutgasanalyse. Es macht Sinn den Ort der Abnahme auch zu nennen. Dieser kann durch die jeweiligen Anfangsbuchstaben der Abkürzung BGA vorangestellt werden.

aBGA : arterielle BGA


kapBGA : kapilläre BGA


vBGA : peripher venöse BGA


zvBGA : zentralvenöse BGA


Gewinnt man eine Probe für eine BGA sollte sie zeitnah analysiert werden. 

Um den Gasaustausch bei einem klinischen schlechten Patienten beurteilen zu können, benötigt man eine aBGA. Die kapBGA ist unter klinisch stabilen Bedingungen ähnlich valide. Da die periphere Durchblutung z.B. im Schockgeschehen schlechter wird ist das bei der Arteriallisierung des Ohrläpchens für eine kapilläre BGA gewonnene Blut weniger aussagekräftig. 

Die vBGA wird z.B. über eine periphere Venenverweilkanülle gewonnen. Da der Entnahmeort hinter den Verbrauchorganen im Blutkreislauf liegt und nicht die Summe des venösen Blutes darstellt ist hier keine Aussage über die Oxygenierung möglich. Der pH wird jedoch nachweislich um ca. 0,05 im Vergleich zur aBGA erniedrigt sein 2. Bei einem venösen pCO2 von unter 40 mmHG kann man auch von einer Normokapnie ausgehen. Dies ist aber nur ein abschätzen! 

Die zentralvenöse BGA ist sicher was pCO2 und pH-Wert betrifft mit der vBGA vergleichbar. Die Sättigung  lässt sich jedoch in Hinblick auf die Kreislaufsituation im Schock verwerten. Umso schlechter desto mehr wird das Blut am Verbrauchsorgan ausgeschöpft, das HZV wird niedrig sein. Bei Werten über 70% muss man von einer Shuntöffnung im Rahmen einer Sepsis mit eher hohem HZV ausgehen.

Im Folgenden wird Bezug genommen auf eine arterielle BGA!

In der akuten respiratorischen Insuffizienz wird man zunächst zwischen partial und global Insuffizienz unterscheiden. Aktuell wurde eine Umbenennung in hypoxische und hyperkapnische Insuffizienz vorgenommen, um die Situation der Atempumpe zu verdeutlichen.

Die in der Tabelle 4.3.3.1. aufgeführten Werte gelten für die akute respiratorische Insuffizienz ohne metabolische Beteiligung. 

                          akute-

partial Insuffizienz /hypoxische respiratorische Insuffizienz Typ I

global Insuffizienz / hyperkapnische respiratorische Insuffizienz Typ 2

pO2 (80-100 mmHG)

PCO2 (35-47 mmHG)

(⇔)⇓

pH (7,35-7,45)

(⇔)⇑

Tab. die akute respiratorische Insuffizienz 

 

Die akute hyperkapnische respiratorische Insuffizienz steht in der Regel für ein akutes Atempumpversagen. Ein Atempumpversagen das nicht antagonisiert werden kann sollte beatmet werden. Dies kann allerdings situationsabhängig auch per Maskenbeatmung geschehen( NonInvasiveVentilation)

Sehen wir in der BGA einen normalen oder erniedrigten CO2 und einen pH-Wert von kleiner 7,35 spricht das für eine metabolische

Azidose. Aufgrund von extrapulmonalen Störungen fallen verstärkt Saure Stoffwechselprodukte an. Durch vermehrtes Abatmen von CO2 versucht der Körper diese Azidose auszugleichen. Gelingt dies wird der pCO2 erniedrigt sein, der pH jedoch im Normbereich.

Jetzt sieht man in der BGA eine kompensierte metabolische Azidose ….

Beschreibt man eine BGA wird man also ausgehend vom pH von einer kompensierten, teilkompensierten bzw oder nichtkompensierten

(lässt man meist weg) Stoffwechselsituation sprechen. Da die Steuerung metabolisch oder respiratorisch stattfindet, wird die Gegensteuerung/Kompensation immer über den „Gegenpart“ stattfinden.

Begriffe (Azidose kann auch durch Alkalose ersetzt werden und beschreibt dann die alkalische / pH > 7,45 Situation):

  • metabolische Azidose
  • teilkompensierte metabolische Azidose
  • kompensierte metabolische Aziodose
  • respiratorische Azidose
  • teilkompensierte respiratorische Azidose
  • kompensierte respiratorische Azidose (chronisch hyperkapnische resp. Insuffizienz / chronische global Insuffizienz)

Wird der Stoffwechsel respiratorisch kompensiert geschieht dies sehr schnell. Eine metabolische Kompensation einer respiratorischen Störung dauert dagegen Stunden bis Tage.

Stichwörter rund um die Azidose sind z.B. Lactatazidose , Ketoazidose , Co2 Transport im Blut, HCO3 (Bicarbonat) uvm.

Mit Hilfe des pO2´s und des FiO2´s (Fraction of inspirate O2) lässt sich der s.g. Sauerstoffquotient errechnen. Teilt man den pO2 durch den FiO2 erhält man als Ergebnis den Quotienten. Bei einem FiO2 von 1,0 und einem pO2 ist der pO2 automatisch der gesuchte Wert

(pO2 : 1) Dieser Quotient dient z.B. zur EInteilung der schwere eines ARDS (adult respiratory distres syndrom/Schocklunge) nach der Berliner ARDS Definition3. Liegt der Wert unter 100 spricht man von einem schweren ARDS.

Der Sauerstoffquotient kann einem aber auch unabhängig vom eingestellten FiO2 den Verlauf der Oxygenierung beschreiben. Messen wir einen pO2 von 320 unter einem FiO2 von 1,0 und reduzieren wir diesen auf z.B. 35% und messen nun einen pO2 von 75 mmHG kann man nicht auf einen Blick feststellen ob der Gasaustausch gleichbleibend funktioniert. Der Quotient von 214 (75 : 0,35) spricht jedoch für eine Verschlechterung. (320 versus 214) 


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